Oft sollen bestehende Gebäude energetisch ertüchtigt werden, bei denen schon eine geringe Dämmschicht vorhanden ist. Können verschiedene Dämmungen kombiniert werden?
1. Einleitung
Da unterschiedliche Nachweise zu führen sind (beim Wärmedämmverbundsystem eher der Schlagregenschutz, bei der Innendämmung eher das Kondensationsrisiko) besteht allgemein eine große Unsicherheit bei der Fragestellung, ob generell verschiedene Dämmebenen miteinander kombiniert werden können. Gerade in der Sanierung werden Fragen gestellt: Muss ich bei einer geplanten Innendämmung das vorhandene, alte WDVS demontieren? Darf ich bei einer bestehenden Kerndämmung zusätzlich eine Innendämmung planen?
2. Aktuelle Veröffentlichung
Ja, es dürfen verschiedene Dämmstofflagen in einem Bauteil miteinander kombiniert werden. Selbstverständlich müssen Schlagregenschutz und Kondensationsrisiko beurteilt und abgeschätzt werden. Nähere und weitere Informationen können dem FVID-nachgedacht 5/2020 „Kombination von Innen- und Außendämmungen, geht das? Nachgelesen werden.
3. Sinkendes Kondensationsrisiko
Hinsichtlich der Innendämmung ist es jedoch so, dass ein höherer Wärmedurchlasswiderstand der außenliegenden Bauteilschichten (Mauerwerk und zusätzliche Dämmungen das Kondensationsrisiko in der Tauebene deutlich verringern. Bis zu 40 % der Gesamtdämmleistung kann durch auf die Innendämmung erzielt werden und innerhalb der Konstruktion tritt keine Kondensation auf. Siehe hierzu auch hier (Verlinkung auf meine Veröffentlichung „Zur Beurteilung der maximal möglichen energetischen Ertüchtigung bei innenliegenden Dämmungen. In: WTA-Schriftenreihe 35, Dauerhaftigkeit und Instandsetzung von Beton und Energieeffizienz von Gebäuden, München 2011“)