Bei Innendämmungen ist nicht auszuschließen, dass zusätzliche Wärmeverluste durch die sich bei Innendämmungen stärker ausbildenden Wärmebrücken mit den damit verbundenen Effekten möglich sind.
- Einleitung
Bezüglich der Auswirkung der Wärmebrücken bei Innendämmungen besteht in der Fachwelt noch große Unsicherheit. Dies zeigt sich unter anderem daran, dass beim normativen Wärmeschutznachweis ein erhöhter pauschaler Wärmebrückenzuschlag anzusetzen ist sowie oftmals zusätzliche flankierende Dämm-Maßnahmen vorgeschrieben werden. Im Merkblatt FVID-nachgedacht 6/2021 „Innendämmungen und Wärmebrücken“ wird eine kurze Zusammenfassung der damit verbundenen zu berücksichtigenden Aspekte präsentiert.
- Wesentliche Erkenntnisse
Wesentliche Erkenntnisse möchte ich schon vorab kurz auflisten:
- Für den rechnerischen feuchtetechnischen Nachweis von Innendämmsystemen ist es ausreichend, den ungestörten Wandquerschnitt zu untersuchen. Wärmebrückeneffekte an einbindenden Bauteilen wirken sich durch die zusätzliche Wärmezufuhr in die kalten Bereiche positiv in Bezug auf das Kondensationsrisiko aus.
- Innendämmungen verbessern in vielen Fällen die Oberflächentemperatur an den innengedämmten Flanken, so dass zusätzliche Flankendämmungen unnötig sind. Oberhalb eines Wärmedurchlasswiderstands R der Außenwand von größer als 0,8 (m²K)/W kann in vielen Fällen selbst auf der der innengedämmten abgewandten Seite auf eine zusätzliche Maßnahme verzichtet werden. Im kritischen Einzelfall bieten instationäre Simulationsrechnungen zukünftig weitere Nachweismethoden.
Für die weitere Vertiefung der Problematik sei auf das FVID-Nachgedacht 6/2021 oder aber auf die hier genannte aktuelle Literatur verwiesen.
6/2021 – Innendämmungen und Wärmebrücken – Fachverband Innendämmung e.V. (fvid.de)